Peter Orban
Über den Buchgeist

(Vortrag gehalten in der Herder-Buchhandlung in Frankfurt).

 

Guten Abend meine Damen und Herren,

wir freuen uns, daß sie so zahlreich hier erschienen sind und damit ihr Interesse oder vielleicht auch nur ihre Neugierde an dem Thema „Wege nach Innen" bekunden.

Als die Buchhandlung Herder vor einigen Monaten auf uns zukam, mit dem Wunsch, wir mögen doch unser Buch „Der Tanz der Schatten" vorstellen, vielleicht etwas daraus vorlesen, wie das in Buchhandlungen so üblich ist, haben wir gesagt, ja, das gefällt uns, denn schließlich sind wir Frankfurter und die Buchhandlung Herder ist eine frankfurter Institution, aber dann haben wir überlegt und gesagt, wir werden kommen, aber wir möchten hier etwas machen, was in dieser Ausführlichkeit nicht in unserem Buch steht. Was zwar in den Korpus des Buches hineingehört und dort insbesondere in das 7.Kapitel, aber was wir im Buch - weil man nicht alles sagen kann - nicht in der Form hergeleitet haben, wie es uns gereizt hätte.

Wenn wir also heute Abend über ein Thema sprechen, so ist es eine Ergänzung zu unserem Buch - es steht nicht außerhalb, aber es steht auch nicht darinnen.

Und zwar hat uns die Tatsache, daß der Vortrag in einer Buchhandlung stattfindet, dazu angeregt, einmal nachzudenken über die Frage: was macht eigentlich die Faszination eines Buches aus ?

 

Wir arbeiten im Bereich der Esoterik (was immer das ist), wir arbeiten im Bereich der Therapie (was immer das ist) und wir arbeiten im Bereich der Astrologie (und hier haben die Fragen und Bedenken ja gar kein Ende) und natürlich können wir die Erkenntnisse aus diesen Bereichen bei unserem Thema „das Buch" nicht unterschlagen.

Wir werden also etwas weiter ausholen müssen und bitten sie vorerst um etwas Geduld.

Unser Thema heißt „der Buchgeist"!

Wir gehen davon aus, daß hier in den Regalen der Buchhandlung eine Menge „Geist" schlummert. Wenn sie sich umschauen, dann sehen sie tausende von bunten Büchern. Eigentlich Papier, Kleister, Druckerschwärze. Darinnen eine Menge „Geist" - menschlicher Geist.

Soweit so gut. Nichts Neues, nichts Aufregendes. Das Problem besteht darin, daß wir als Menschen kaum je darüber nachdenken, was das eigentlich ist: „Geist"?

Wenn wir Geist sagen, dann meint der gesunde Menschenverstand erst einmal so viel: jemand sei geistreich, also witzig, oder gehaltvoll oder intelligent oder gar ein „großer Geist", also ein kluger Kopf. Aber irgendwie treffen diese Vokabeln es nicht ganz. Wir können nämlich über „Geist" gar nicht versiert sprechen, wenn wir zwei andere Instanzen im Inneren unserer Welt nicht vorgängig zu verstehen versucht haben. Sie haben vielleicht schon davon gehört, daß in der Esoterik die Rede davon ist, daß der Mensch eine Einheit von Körper, Seele und Geist sei. Und - jedenfalls behauptet das die Esoterik - ich kann „Geist" erst richtig erfassen, wenn ich weiß, welche Instanzen davorliegen. Um dieses Davorliegende, „Körper" und „Seele" nämlich, zu verdeutlichen, möchte ich Ihnen ein Bild skizzieren. Bevor wir also zum „Geist" kommen und von dort zum Buchgeist, muß ich erst ein Bild entwerfen über die Themen Körper und Seele.

Zu diesem Zweck bediene ich mich eines sehr tiefgreifenden Hilfsmittels, nämlich der Astrologie. Keine Angst, sie müssen hier keine Tierkreiszeichen lernen. Ich male hier an die Tafel einfach die abstrakteste Form eines Horoskopes auf, die denkbar ist. Einen Kreis.

Und diesen Kreis teile ich in durch zwei Achsen in eine Torte mit vier Stücken. So sieht die Grobstruktur eines Horoskopes aus, es enthält vier Teile. Nämlich die Aufteilung der Häuser. Was uns hier interessiert, ist die Grobeinteilung der Häuser: 1. Quadrant. 2. Quadrant. 3. Quadrant. 4. Quadrant. Angenommen das ist ihr Horoskop. Dann sagt der 1. Quadrant (die Häuser 1-3) etwas aus über ihren Körper. Der zweite Quadrant sagt etwas aus über ihre Seele. Und erst der dritte Quadrant trägt das Thema „Geist". (Was der vierte Quadrant darstellt, ist noch erheblich komplizierter, aber nur damit wir einen Namen haben, sagen wir: es ist das „Gesetz", zu dem sie sich hinentwickeln werden. Nach dem schönen Goethewort: „Das Gesetz, nach dem du angetreten".)

Der erste Quadrant ist leicht zu erläutern: wenn ich mich hier in der Buchhandlung umschaue, dann sehen ich Körper. Es sitzen hier Erscheinungen, Phänomenen, Dinge, die ich anfassen kann. In den ersten drei Häusern (also dem 1. Quadranten) ihres Horoskopes beschäftigen sich die Aussagen mit ihrem Körper. Groß, klein, dick, dünn, fest, wabbelig.

Das ist noch das Leichteste. Das ist der Bereich, mit dem sich Naturwisschaft beschäftigt. Die Beschaffenheit eines Dinges, sein Material. Gut.

 

Gehen wir zum 2. Quadranten. Den kann man nicht sehen. Gehen wir davon aus, daß der Mensch eine Seele hat, wovon ja noch nicht jeder überzeugt ist. Fragen sie mal heute einen konservativen Mediziner nach der Seele. Der lacht sie immer noch aus, hält es mit den Vätern seiner Disziplin und antwortet: "Ich habe in meinem Leben schon einige hundert Menschen seziert, aber so etwas wie eine Seele habe ich nie gefunden."

Warum ?

Man kann sie nicht sehen, man kann sie nicht anfassen, messen, wiegen oder sonstwie auf die Röntgenplatte bannen - wie etwas aus dem ersten Quadranten. Sie ist unsichtbar. Wenn ich ihnen ins Gesicht schaue und mich frage: haben die Zuhörer hier eine Seele ? Dann lautet die Antwort: ich gehe davon aus, daß sie eine haben - aber sehen kann ich sie nicht !

Angenommen jemand hier im Raum steht jetzt wutentbrannt auf und sagt: so ein Quatsch, ich lassen mir das nicht länger bieten, dieses Gefasel von Seele und er ist dabei aggressiv, wütend, so kann ich darauf schließen, aha, jetzt kommt Seele zum Vorschein. Seele fällt in den Körper und wird über den Körper nach außen zum Ausdruck gebracht. Aber ich muß es immer noch schließen, denn ich sehe nur gestikulierende Arme, einen roten Kopf und eine erregte Stimme, also alles körperliche Merkmale. Aber da unser Arbeitsgebiet die Seele ist, haben wir gelernt - im Laufe der Jahre - die Äußerungen der Seele zu identifizieren.

Damit aber wissen wir noch lange nicht, was Seele ist.

Wenn ich ihnen jetzt den Versuch einer Definition geben, so halten sie sich bitte nicht daran fest, denn Seele ist natürlich noch viel mehr als diese Definition. Aber für eine erste Annäherung ist unsere Definition recht brauchbar.

Seele ist nämlich erst einmal nichts anderes als vergangene Geschichte. Und zwar ihre vergangene Geschichte. Ich sage es erst einmal negativ:

Seele, das ist ein riesiger Schutthaufen, ein gigantischer Müllplatz von vergangenen Ereignissen, die zu einer bestimmten Struktur zusammengebacken sind. Alles, was sie je erlebt haben, liegt hier herum und gammelt vor sich hin. Es wartet sozusagen darauf, daß es kompostiert, daß es wieder in seine Einzelteile zerfällt. Stellen sie sich ruhig eine riesige Mülldeponie vor: da gibt es Abfall, der zerfällt leicht. Sie waren vor 15 Jahren im Kino, haben einen Film gesehen, der hat sie nicht besonders berührt. Dieser Film, zu ihrer Seelengeschichte gehörig, ist schon längst zerfallen. Sie können sich nicht mehr an den Inhalt, an den Titel und an die Darsteller erinnern. Verweht.

Aber in diesem Gerümpelhaufen gibt es noch größere Dinge. Nehmen wir etwa ein ziemlich großes Autowrack. Das zerfällt nicht so schnell. Ihre Mutter. Angenommen, sie ist schon lange tot, dann gibt es zwei Möglichkeiten: der normale Fall ist der, es wird versucht, über dieses Wrack ganze Stöße von anderem Gerümpel darüberzupacken. Zeitungen darüber, Abfall darüber, so daß das Wrack in ein paar Jahren (aus der Sichtbarkeit) verschwunden ist. Aber es zerfällt nicht, es ist ein riesiger Klotz im Inneren ihrer Seele, der schwerverdaulich, aber verdeckt, herumliegt und Platz wegnimmt. Natürlich setzt hier unsere Arbeit als Therapeuten an, wir müssen nämlich den Müll, mit dem sie seit Jahren ihre Mutter tarnen, wegräumen und sie veranlassen, sich dieses Wrack noch einmal von allen Seiten anschauen, damit sie es endlich verdauen. Damit sie seelische Entsorgung betreiben.

Es gibt eine andere Art, wie sie mit ihrer vergangenen Mutter umgehen können: sie gehen einmal im Jahr hin zu dem Wrack und bringen einen neuen wunderschönen Anstrich an. Das Auto fährt zwar schon lange nicht mehr, es rottet so vor sich hin, aber da sie immer wieder hingehen und die Reifen aufpumpen und es verschönern, sind sie der Meinung (im Inneren ihrer Seele): das ist nach wie vor ein tolles Auto und halten dran fest.

Brechen wir hier ab. Man könnte mit dieser Müllhalde und über unsere Art, damit umzugehen, viele viele Abende füllen. Was wir sagen wollten: Jedes Ereignis von heute ist morgen ein Bestandteil ihrer Seele. So wird jede Handlung heute, jedes Ereignis, also etwas Sichtbares, etwas Aktuelles, morgen zur Struktur, zu Seele.

Und diese Seelengeschichte, das haben wir in den in den letzten Jahrzehnten Therapie begriffen, beinhaltet auf eine merkwürdige Weise nicht etwa nur ihr heutiges Leben, also ihren heutigen Müll, sondern sie zieht sich durch die Tiefe der Weltgeschichte. Es ist wie bei einer dieser alten Kirchen. Ein Leben, die Geschichte dieser einen Kirche, die sie heute noch sehen, steht vor ihnen. Wenn sie aber graben, kommen sie darauf, daß unter dieser Kirche in einer tieferen Schicht die Trümmer einer älteren Kirche liegen. Sie ist vor 700 Jahren gebaut worden. Noch weiter darunter liegen die Bruchstücke einer Kirche, die 1700 Jahre alt ist. Darunter liegen die Trümmer eines heidnischen Tempels und darunter die Reste einer noch älteren heidnischeren Opferstätte. Usw. Usw.

So ist auch die Seele aufgebaut. Die heutige Inkarnation verweist auf die vergangene, verweist in die Tiefe der Geschichte. Sie kennen die Bilder von geologischen Formationen, immer neue Schichten treten zutage. So auch in der Seele. Natürlich sind aus diesem Grund die meisten der Therapien, die diesen Namen verdienen, eigentlich Ärcheologien und die Therapeuten Archeologen. Sie graben in der Tiefe, in der Hoffnung, die Scherben und Trümmer vergangener Ereignisse zu finden und sie zu ihren heutigen Ereignissen in einen Zusammenhang zu setzen.

So weit und so viel zum Thema: Seele.

Jetzt müssen wir uns dem dritten Quadranten zuwenden, dem Bereich des Geistigen. Dazu aber muß ich folgendes wissen. Für Astrologen ist es ein alter Hut, aber da sie keine Astrologen sind, muß ich es erläutern. Der dritte Quadrant in meinem Horoskop enthält alles, was mir aus dem Aussen, aus der Welt entgegenkommt. Das 7. Haus als 1. Haus des III.Quadranten enthält das Thema: die Begegnung.

Anders gesagt: ich kann in meinem Horoskop ablesen, welches Thema pausenlos von außen auf mich zukommt. Oder noch anders: das Quantum an Themen, das von außen an mich herangetragen wird, steht seit meiner Geburt fest.

Das Geistige ist, so gesehen, eine Information, eine Botschaft, ein Thema, das von außen an mich heran will.

Noch einmal. Der erste Quadrant, das bin ich, mein Körper, meine Sichtbarkeit. Der zweite Quadrant,das ist das, was nach der Begegnung mit dem dritten Quadranten im Inneren meiner Seele verbleibt. Beispiel: Im ersten Quadranten stehe ich als Säugling. Mir gegenüber steht "Welt" und als Repräsentanten von Welt sind meine Bezugspersonen, Vater, Mutter, die Wohnung, Haustiere etc. zu nennen. Die halten sich alle in meinem 7.Haus auf. Tummeln sich also draußen. Die Art, wie meine Mutter jetzt an mich herantritt, mir die Brust gibt, mich aufs Töpfchen setzt, diese Art verbleibt als Niederschlag in meiner Seele und bildet dieselbe. Angenommen aus der Brust der Mutter kam nie genügend heraus, so kann sich in mir seelisch das Gefühl und die Angst bilden, ich muß sehen, daß ich überhaupt etwas kriege und fange an zu horten, denn wer weiß, wann ich überhaupt wieder etwas kriege.

Der I.Quadrant (ich), trifft auf den III. Quadranten (du) und in der Auseinandersetzung der beiden bildet sich etwas drittes, nämlich der II. Quadrant, Seele.

Noch ein Beispiel: ich stehe jetzt hier und von mir aus (gleichsam von innen heraus) betrachtet, sind sie, die sie alle hier sitzen, jetzt gerade in meinem dritten Quadranten. Sie treten mir von außen entgegen.

Angenommen sie gähnten jetzt den ganzen Abend und zeigen mir damit, der Orban ist ein Langweiler, dann gehe ich mit dem Eindruck (Ein-Druck !) in meiner Seele nach Hause: ich bin ein Versager. Das sitzt.

Etwas Geistiges kommt von außen auf mich zu und bewirkt etwas in meinem Inneren.

Jetzt sind wir beim Thema "Geist". Und das erste und entscheidende, was ich über das Thema Geist verstanden haben muß, ist: das Geistige kommt immer von außen. Es kommt auf mich zu aus einem Bereich, der erst einmal mit mir nichts zu tun zu haben scheint. Der in Wahrheit jedoch inhaltlich zu mir gehört. Denn er zeigt sich in meinem Geburtshoroskop.

Das zweite, was ich über das Thema Geist verstehen muß, ist etwas, was sich aus dem vorher Gesagten ableiten läßt, was jedoch sehr schwer zu begreifen ist. Das Geistige hat selbst keinen Körper und hat selbst keine Seele. Jetzt mögen sie stutzen und sagen: ja, aber wenn sie gerade gesagt haben, wir - als Zuhörer - sind jetzt in deinem dritten Quadranten, dann sind wir ja im Moment für dich Geistiges und von uns kann man nicht sagen, daß wir keinen Körper und keine Seele haben.

Nein. Es ist anders. Das Geistige, also die Information, die Botschaft, das Thema, das heute Abend an mich heran soll, hat sich einfach Träger gesucht, die heute Abend die Botschaft an mich heranbringen sollen.

Jetzt wird es etwas kompliziert. Stellen sie sich vor, eine geistige Wesenheit ist mir auf meinem Erkenntnisweg zugedacht, als Botschaft. Eine Botschaft, die so aussehen könnte: pass mal auf lieber Peter Orban, du bist zu größenwahnsinnig geworden, du hast deinen Weg, dein Gesetz, das Gesetz, nach dem du angetreten bist, verlassen, schwebst jetzt nur noch drei Meter über dem Boden, willst also zu hoch hin-aus. Ich, als geistige Wesenheit möchte dich wieder dahin zurückholen, wo du eigentlich hingehörst. Dieses geistige Gebilde, diese Botschaft, saust jetzt hier im Raum umher und fragt sich: wie kriege ich den Orban wieder auf den Teppich. Die Botschaft hat keine Beine, also keinen Körper, hat keine Seele, denn sie ist zwar ein eigenständiges, spirituelles Wesen, aber zum Leben fehlt ihr etwas. Es ist ja nur eine Idee. Diese Idee ist allein nicht in der Lage, ihren Plan auszuführen. Sie braucht jetzt Wesen, die einen Körper und vielleicht sogar eine Seele haben und die sie besetzen und damit benutzen kann. Sie schaut sich also um hier im Raum und sagt: Ah, viele Menschen, ganz ideal für meine Pläne. Sie schlüpft hinein und flüstert (in der ihr eigenen Sprache) jedem einzelnen Zuhörer zu: der Orban ist ein Langweiler, jetzt mal ein bißchen Murren oder Räuspern, oder Gähnen und Stuhlrücken. So lange bis ich hier total aus der Fassung gebracht worden bin. Schweißperlen bilden sich auf meiner Stirn und langsam aber sicher werde ich heruntergeholt von meinem hohen Roß. Nachdem die Idee dann festgestellt hat, aha, Orban ist jetzt "so klein mit Hut", kann sie sich zurückziehen. Das Ziel, d.h. das, worauf das Geistige hinauswollte, ist erreicht.

Jetzt wäre es nur noch an mir, zu reagieren. Zu integrieren oder zu projizieren. Sie haben immer zwei Möglichkeiten im Leben und diese beiden Möglichkeiten heißen "Integration" oder "Projektion".

Im Falle der "Projektion" ginge ich hin und würde sagen: "Mein Gott, was hat denn die Buchhandlung Herder für ein idiotisches Publikum. Die kapieren nichts !" Das ist die Philosophie des ausgestreckten Zeigefingers. "Die da" sind schuld.

Im Falle der "Integration" ginge ich daran, mich zu fragen: was soll mir das denn jetzt sagen. Ich bin jetzt winzig klein. Ja, vielleicht geht es ja darum, mal etwas kleinere Brötchen zu backen. Also meinen Größenwahn etwas zu bremsen.

 

Was ich sagen will, ist folgendes: jedes geistige Wesen möchte etwas loswerden. Eine Botschaft, eine Idee, eine Nachricht. Diese Nachricht kommt immer von außen. Aber da die Nachricht nicht in der Form ist, also keinen Körper hat, braucht sie, um Ereignis zu werden, Kleider und die wählt sie sich. In unserem Beispiel schlüpft sie hinein in die Körper der hier Anwesenden und bringt ihre Botschaft durch Ihre Kritik rüber.

Sie hätte auch ebensogut durch Ihre Nichtanwesenheit das Thema zum Ausdruck bringen können. Z.B. 30 Leute hätten sich zu diesem Abend angemeldet, aber aus irgendwelchen Gründen hätte sich bei jedem einzelnen gerade heute Abend etwas anderes ergeben. So daß wir hier gesessen hätten und es wäre keiner gekommen. Damit wäre die Botschaft ja auch bei uns gelandet.

Aber ich will mich nicht zu lange bei dem allgemeinen Thema des Geistigen aufhalten. Kommen wir jetzt zu unserem speziellen Thema: der Buchgeist.

 

Jeder Geist, jede Idee, jede Botschaft, jede Nachricht braucht ein Träger. Denn das Geistige ist ohne das Materielle nicht existent. Ein Musikstück braucht als Träger Luft, denn ohne Luft würde sie nicht herumgetragen, oder, wenn ich es konservieren will, braucht die Idee des Musikstück eine Kunststoffplatte, in der sie in kleinen Rillen festgehalten wird. Die Information "Orban soll kleine Brötchen backen" braucht als Träger die Anwesenheit oder Nicht-Anwesenheit von Ihnen, dem Publikum. Die Idee eines Filmautoren braucht, um sichtbar zu werden, das Filmmaterial und die Idee eines Autors braucht als Träger Papier, Druckerschwärze, und Kleister, sonst hat sie keine Möglichkeit, hier in den Regalen zu stehen und darauf zu warten, einen Menschen, ja, fast hätte ich gesagt: anspringen zu können.

Jetzt sind wir endlich beim Buch !

Was sie hier in den Regalen sehen und was sie, das hofft die Leitung der Buchhandlung hier innigst, heute Abend und in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten, käuflich erwerben und mit nach Hause tragen, sind lauter kleine Geister. Man könnte sagen: Flaschengeister.

Sie sind der Seele ihrer Autoren entschlüpft und lauern jetzt zwischen zwei Buchdeckel darauf, daß jemand bereit ist, den Korken herauszuziehen und sie freizulassen. Daß jemand also das Buch aufschlägt, und es liest. Wohin schlüpfen die Geister? Wohin wollen sie ? Natürlich in Ihre Seele hinein ! Geister sind immer auf der Suche nach Seele. Ohne Seele gibt es sie nicht ! Sie sind nicht existent. Sie müssen so lange lauern, warten, auf dem Sprung sein, bereit jederzeit zuzuschlagen, aber es muß jemand da sein, der den Korken zieht. Der bereit ist, diesem einen Geist sein Inneres zur Verfügung zu stellen.

Aber jetzt einmal systematisch. Was ist das für ein geistiges Wesen ? Was will es ? Wo kommt es her ? Und worauf wartet es ?

Noch einmal: ein Geist ist ein lebendiges Gebilde, es hat keinen Körper, es hat keine Seele und dennoch führt es ein Eigenleben. Es ist, in der Terminologie des Sokrates ein "Daimon", eine unsichtbare Wesenheit, dessen Übersetzung aus dem griechischen etwa "Verteiler" oder "Zuteiler" (des Schicksals nämlich) lautet.

Dieses geistige Wesen hat nur ein Ziel: es wartet darauf, daß es jemand hineinläßt, zu sich hinein. Es möchte eindringen. Es braucht eine Seele, denn ohne Seele ist ein Buch nicht existent. Es möchte hineinschlüpfen und sich dort ausbreiten. Raum einnehmen. Ja, es möchte lebendig werden.

Eigentlich müßte jedes Buch, das hier steht, einen Titel tragen, der ungefähr so lautet: "Nimm mich und öffne mich!" oder "Ich will zu dir" oder in Anlehnung an unser Flaschengeist-Beispiel den Titel: "Laß mich raus" oder "Hilfe, ich bin eingesperrt !" Der ehrlichste Buchtitel, den ich kenne, gehört zu einem Buch, das vor etwa 20 Jahren erschienen ist, er lautete: "Klau mich !" Aber da derartige Titel im Zeitalter der elektronischen Ladensicherungen nicht mehr zeitgemäß sind, müßten die Bücher hier heißen: "Kauf mich !" und das danebenstehende Buch hieße "Nein, lieber mich !" und der dritte Titel: "Mach doch keinen Quatsch, laß die beiden sausen und nimm mich !" Aber sie können sich vostellen, daß man bei etwa hundertausend Titel im Jahr schnell an die Grenzen der Sprache stoßen würde, deshalb ist es schon sinnvoll, daß die Bücher ihren wahren Namen verstecken und sich "Die unendliche Geschichte" nennen oder "Ein Waschbrett fiel vom Pflaumenbaum" und dergleichen Etiketten mehr, die jetzt auf den Flaschen kleben.

Die Frage, was will ein Buchgeist ? ist also relativ einfach beantwortet. Er will befreit werden und will in den Leser, also in einen Menschen aus Fleisch und Blut eindringen und sich dort ausbreiten. (Nebenbei: dieses Interesse teilt er mit jedem Virus - ebenfalls eine unsichtbare Wesenheit). Das ist seine Begierde.

Er hat sein Ziel erreicht, wenn der Leser im Anschluß an die Lektüre zu seinem Nachbarn geht und sagt: "Ich habe da ein Buch gelesen, das hat mich be-ein-druckt". Es hat einen Ein-Druck, ein Druck in meiner Seele hinterlassen. Ich habe ihm einen Platz in mir eingeräumt und es ist noch immer drin. (Ich werde es so schnell nicht los). Klammer auf, und ich rate dir, es ebenfalls zu dir zu nehmen, es wird auch dich be-ein-drucken, Klammer zu.

Dann kichert der Buchgeist und sagt: Das hätten wir geschafft.

Nebenbei, ihm ist es wurscht, ob sie das Buch kaufen, klauen, photokopieren oder sogar abschreiben, darartige Fragen beschäftigen nur den Verleger oder den Buchhändler. Denn mit jedem Buch hat es noch eine besondere Bewandnis: indem der Leser den Buchgeist herausgeholt hat und ihm einen Platz in seiner Seele eingeräumt hat, ist ja das Buch nicht etwa leer. Alle Buchstaben sind in mich hineingelesen. Nein, der Buchgeist kann beliebig viele Leser anspringen und trotzdem bleibt das Buch frisch wie am ersten Tag. Warum ? Weil der Geist ja nicht mit den Buchstaben identisch ist. Sie sind ja nur der Träger, die materielle Form. Er ist ja unsichtbar, springt rüber, die Buchstaben muß er zurücklassen, so daß der nächste Leser ihn ganz ebenso wieder lebendig machen kann.

Er ist nämlich in Wahrheit ein Golem, ein Wesen, daß der Leser selbst immer wieder in seinem eigenen Inneren zusammensetzt. Der also immer wieder neu hergestellt wird.

Buchgeist und Leser bilden eine Einheit, gehören auf eine eigentümliche Weise zusammen, wie unser Bild vom III. Quadranten in unserem Horoskop es mir anzeigen kann.

 

Gehen wir zu der nächsten Frage. Wo kommt der Buchgeist her ?

Die Antwort lautet: Wir wissen es nicht. Wir können aber sagen, wo er nicht herkommt und das ist schon eine Menge.

Es gehört zu den weitverbreiteten Irrtümern, an denen insbesondere Buchhändler und Autoren mit einer geradezu heiligen Inbrunst festhalten, daß nämlich die Bücher im Inneren der Autoren entstehen. Daß es also einen Schöpfungsvorgang gäbe, bei dem der Autor einsam am Schreibtisch darum ringe, die Geschichte in sich entstehen zu lassen. Man glaubt, der Autor sei der Erfinder seiner Geschichte. Also, der Michael Ende habe sich die "Unendliche Geschichte" ausgedacht. Er habe sie konstruiert, aufgebaut und strukturiert.

Das ist nicht so, nein, es stimmt nicht!

Sie haben im Schaufenster eine Menge Bücher von mir gesehen, ich habe schon etliche geschrieben, bin also, wie man so schön sagt, ein Schrift-Steller. Und ich glaube, nur ein Schriftsteller kann ihnen davon erzählen, wie es sich in Wahrheit verhält. Die anderen wissen es nicht, die meisten Schriftsteller wissen es ebenfalls nicht oder, wenn sie es wissen, sagen sie es nicht so gerne. Der Buchgeist, also die Essenz eines Buches, ist niemals das Eigentum des Autors. Er hat es aufgeschrieben - so weit, so gut. Die Wahrheit aber ist und jeder Schriftsteller, der sich ehrlich prüft, kann diese Wahrheit kennenlernen: er hat das Thema des Buches nicht erfunden, sondern nur in sich gefunden. Das ist ein, wenn auch relativ kleiner, Unterschied.

Sie kennen doch alle das Phänomen beim Fernsehen, da sitzt jemand vor der Kamera und erzählt ihnen etwas. Und im Vordergrund, außerhalb der Sichtweite des Zuschauers, läuft eine Art Spruchband ab. Der Ansager liest einen Text ab, einen Text, den jemand anderes für ihn formuliert hat.

In der Schriftstellerei ist es etwas ganz ähnliches. Natürlich läuft da kein Spruchband ab, Zeile für Zeile. Aber es läuft eine Art Film und dieser innere Film erzwingt es, daß der Schriftsteller ihn so genau wie möglich in Buchstaben rüberzubringen versucht. Die Arbeit, das Ringen des Schriftstellers, besteht also nicht darin, das, was er zu sagen hat, zu finden, sondern das, was er findet, zu sagen. Da ringt er mit dem Geist. Da quält er sich. Da und nur da liegt sein Schöpfertum, das bei Licht besehen gar keines ist. Da der Buchgeist (oder sagen wir besser: jenes Gebilde, das später einmal Buchgeist werden will, denn noch ist er es ja nicht) leider der deutschen Sprache nicht mächtig ist, sondern in Symbolen, in Stimmungen, in emotionalen Bildern spricht, besteht die Arbeit des Schriftstellers darin, eine Übersetzung zu liefern. Ein Schriftsteller ist immer der Übersetzer einer geistigen Wesenheit. Er ist gepackt, ergriffen, im Bann, besessen und dieses Gepacktsein versucht er, nach Außen zu bringen. Ein Maler übersetzt sein Thema in ein Bild hinein, ein Musiker übersetzt sein geistiges Thema in ein Musikstück hinein und ein Schriftsteller übersetzt es eben in Sprache.

Ich habe mich früher oft gefragt, woher das, was ich geschrieben habe, eigentlich kommt. Denn für mich war es z.T. absolut neu. Ich wußte nicht, daß ich es wußte. Heute entstehen alle meine Bücher so, daß ich mich an den Schreibtisch setze und mich frage: ich will doch mal sehen wie es sich mit dem Thema z.B. der "Seele" verhält und dann versuche ich Zugang zu gewinnnen zu dem inneren Spruchband. Natürlich muß sich dieses neue Material an dem bereits bekannten bewähren, denn beide Ebenen arbeiten ineinander. Die Ebene der Erfahrung (also das, was ich schon weiß) und die Ebene des Geistigen durchdringen einander. Aber wer da in meinem Inneren die Geschichte letztlich diktiert, bleibt für mich ein Rätsel. Und ich möchte nicht darüber spekulieren, ob es der Himmel ist (was natürlich jeder gerne hätte) oder die Hölle oder eine Mischung aus beiden. Der Prüfstein für die geistigen Gehalte ist in jedem Fall der Leser (davor natürlich der Verleger und der Buchhändler) Mit anderen Worten: wenn ich Zugang zu einer geistigen Ebene erhalte und jeder Schriftsteller hat diesen Zugang (ob er das nun weiß oder nicht), wenn also ein Geist mir etwas diktiert und es gibt keinen Leser, der diesen geistigen Gehalt bereit ist hineinzulassen, dann schreit das Buch umsonst in seinem Regal herum : „Hier, ich !" und keiner hört hin.

Also, die Frage: Wo kommt das Geistige her, wenn es den Schriftsteller anspringt, so daß er es formulieren muß, läßt sich nicht beantworten. Man kann nur feststellen, in ganz bestimmten Zeiten werden ganz bestimmte Themen an die Oberfläche des Bewußtsein gespült und werden dann Er-eignis. Im Moment ist das Thema des "Teufels" zum Beispiel in der Landschaft. Man nennt dieses Phänomen gar nicht mal so falsch: "Zeitgeist".

 

Eine Fragestellung haben wir bis zum Schluß aufgespart.

Warum greifen Sie als Leser zu ganz bestimmten Büchern und lassen andere unbeachtet im Regal liegen ? Anders gesagt: warum will ein ganz bestimmter Buchgeist heute in sie eindringen und ein anderer nicht ?

Es stehen ja hier in den Regalen eine ganze Reihe von Flaschen mit ziemlich bunten Etiketten herum. Die Verlage liefern uns ja freundlicherweise eine Kurzfassung des Buch-geistes in Form eines Waschzettels auf der Rückseite des Buches abgedruckt. Und so könnte man glauben, die Wahl ei-nes Buches und damit die Wahl eines Buchgeistes erfolge nach dem Zufallsprinzip. Zufällig gefällt mir das, was auf der Rückseite steht, oder was mir mein Buchhändler empfielt, aber es hätte auch genausogut ein anderes Buch sein können. Oder gar die Auswahl erfolge nach Qualitätsprizipien: das Buch "Das Parfüm" verkauft sich - weil es so gut ist - eben 500000 mal und das Buch "Die Templer" von John Carpentier verkauft sich nur 2000 mal, weil es so schlecht ist. Ist es so? Wohl kaum.

Die Antwort ist relativ einfach und doch auf den ersten Blick verwirrend. Es gibt eben im Moment 500000 Menschen, die mit den Thema der Empfindungslosigkeit konfrontiert werden müssen. Mit der Empfindungslosigkeit des Patrick Süßkind ? Nein, mit ihrer eigenen.

Die Konfrontation mit dem Buchgeist erfolgt nämlich nach einem Gesetz. Dieses Gesetz lautet schlicht und ergreifend: Was ich im Inneren meiner Seele freiwillig nicht entdecken will, daß muß mir von außen entgegentreten. Wir haben hier immer noch die Konfrontation von I. zum III. Quadranten. Was ich, der ich mich im I.Quadranten befinde, im Inneren meiner Seele - also im II. Quadranten - nicht finden kann (weil ich nicht genügend Mut habe, nachzuschauen), daß muß mir aus dem III.Quadranten von außen als geistige Wesenheit gegenübertreten. Ob das nun in Form eines Menschen, eines Tieres, eines Filmes oder - wir sind immer noch in einer Buchhandlung - in Form eines Buches geschieht, das ist ge-genüber der Arbeit, die ich anschließend im Inneren meiner Seele zu vollbringen habe, relativ gleichgültig.

Stellen sie sich vor, sie würden nach der Lektüre eines jeden Buches eine Frage an sich selbst richten und diese Frage lau-tet: was hat dieses Buch, daß ich jetzt garade gelesen habe, mit mir zu tun ?

Warum hat dieses Buch als geistige Wesenheit meinen Weg gekreuzt ?

Was will es mir über mein Leben sagen ?

Wenn sie einmal anfangen dergestalt Fragen zu stellen, dann beginnt ein eigenartiger Prozeß. Nämlich der, daß sie auf ein-mal spüren: es fallen mir immer die rechten Bücher zur rech-ten Zeit zu. Es ist dies eine Erfahrung, die wir mittlerweile aus dutzenden von Therapien mit Sicherheit formulieren können. Sie bekommen das rechte Buch, sprich den rechten Buch- geist, sprich die Begegnung mit einem Teil ihres Inneren, ihrer Seele , immer im rechten Moment.

Das Wort: "es gibt keinen Zufall", was nur eine andere For-mulierung ist für: "alles, was mir zufällt, fällt mir gesetzmäßig zu", macht selbstverständlich vor dem Buchgeist nicht halt. Auch er gehört gesetzmäßig zu Ihnen. Er wartet auf sie, damit er seine Botschaft loslassen kann. Er lauert im Regal darauf, daß sie ihn hineinlassen.

Nicht daß wir uns mißverstehen. Angenommen sie sagen ganz stolz von sich: Ich habe noch nie ein Buch gelesen und habe auch nicht vor, das in Zukunft zu tun. Nun, dann muß der Geist über einen anderen Träger an sie herankommen - über einen Menschen, ein Tier, eine Krankheit usw. Er muß ja nicht als Buchgeist auftreten, aber er kann.

Damit auch auf der anderen Seite kein Mißverständnis sich einschleicht. Sie kommen nicht allein mit Buchgeistern durch ihr Leben. Sie werden schon noch ein paar andere Begegnun-gen brauchen, mit lebendigen Geistern.

 

Weil in Büchern ein mächtiger Geist sich befindet, sind Bü-cher Heilmittel.

Heilmittel für die Seele. Allerdings, damit Sie die Wirkung des Heilmittels Buch ausschöpfen können, reicht es nicht aus, sie nur zu lesen und dann in die Ecke zu legen. Sie müssen ih-ren Teil dazu beitragen, die innere Wahrheit ihres Ver-hältnisses zu dem jeweiligen Buch herauszufinden. Sie müsen ihre Frage an das Buch herantragen. Die Frage: Was bedeutet dieses Buch für mich? Was hat es über mich zu erzählen? Welche Warhheit steckt in ihm über mich ?

Ich komme zum Abschluß.

Angenommen, sie sind ein Mensch, der sagt: Buchgeist hin, Buchgeist her, ich lese immer nur die Bücher, die auf der Spiegel-Bestseller-Liste stehen. Ansonsten trifft mich kein Buchgeist an. Die Wahrheit hinter dieser Aussage könnte lauten: Ich lese immer das, was alle lesen. Ich möchte nämlich so sein, wie alle sind. Bloß nicht abweichen von der Norma-lität, vom Pfad der Tugend. Ich könnte nämlich herausfinden, daß ich ganz anders bin als die anderen. Und davor habe ich Angst. Also lese ich brav das, was man, um dazuzugehören, um mitreden zu können , gelesen haben muß. Die Antwort, die Wahrheit, könnte also die sein: ich habe Angst. Wenn jetzt die aufatmen, die sagen: ich lese nie ein Buch, das auf dieser Liste steht, also habe ich keine Angst, so müssen wir ihnen sa-gen: auch Sie haben Angst. Nämlich die Angst, es könnte ei-ner glauben, sie wären so wie alle. Sie möchten nämlich etwas Besonderes sein. Auch das hat seine Probleme.

 

Ich fürchte, früher oder später werden sie ihre Ängste über-winden und ihre eigenen Buchgeister finden müssen.

Die Geister, die zu ihnen gehören.